Aufruf zur Solidargemeinschaft - Veranstaltung der SPD im Landkreis Miesbach mit engagierten Appellen zum Tag der Arbeit
Am 30.04. lud der SPD Unterbezirk Miesbach zum traditionellen Mai-Empfang in den Gasthof "Alte Post" in Holzkirchen. Auf dem Programm standen vier Reden, die alle auf unterschiedliche Weise auf die besondere Bedeutung des anstehenden Tages der Arbeit am 01.05. hinwiesen. Die musikalische Untermalung übernahm der britische Sänger Mike Hill.
Nach einer kurzen Begrüßung durch den Vorsitzenden Hannes Gräbner übernahm Tim Roll die Moderation des Abends. Roll kandidiert für die SPD für den Bezirkstag und ging wie immer mit Humor auf aktuelle landespolitische Diskussionen ein. Es folgte ein Grußwort der SPD-Landtagskandidatin Verena Schmidt-Völlmecke, die auf die Aktualität von Arbeitnehmerfragen und der Vereinbarkeit von Familie und Beruf einging und zu gesellschaftlicher Einigkeit und Solidarität aufrief.
Die gewerkschaftlichen Aspekte des Tags der Arbeit beleuchtete für die anwesenden fünfzig interessierten Gäste anschließend Rudolf Fertl, Vorsitzender des DGB-Kreisverbands Miesbach/Bad Tölz. Er benannte die inhaltlichen Schnittmengen zwischen Gewerkschaft und Sozialdemokraten, die auch in den Koalitionsvertrag der aktuellen Bundesregierung Einzug gehalten hatten: Mindestlohn, die Abschaffung befristeter Arbeitsverträge und gerechte Altersbezüge waren für Fertl Beispiele für zentrale, aktuell zu klärende Gerechtigkeitsfragen in der deutschen Gesellschaft.
Seinem Vorredner schloss sich der SPD Bundestagsabgeordnete Florian Post in vielen Punkten an und benannte weitere wirtschaftspolitische Herausforderungen wie die Entgeltgleichheit zwischen Männern und Frauen, die Politiker dringend angehen müssen. Entschieden sprach er sich gegen ein bedingungsloses Grundeinkommen aus. Für Post bedeutet das nicht weniger als "einen Rückschritt in schlimmste neoliberale Zeiten".
Klaus Barthel, ehemaliger SPD-Bundestagsabgeordneter und gerade eben erst wieder gewählter Bundesvorsitzender der Arbeitsgemeinschaft für Arbeitnehmerfragen (AfA) war der Hauptredner des Abends. Barthel eröffnete mit der Forderung, dass sich die Arbeiterbewegung weltweit so organisieren muss wie das längst globalisierte Kapital. Finanzmärkte müssen stärker reguliert werden und große Konzerne an Steuervermeidung gehindert werden.
Barthel wies auf die wachsende gesellschaftliche Ungerechtigkeit und die zunehmende Polarisierung der Erwerbs-, Wohn- und Gesundheitsverhältnisse in Deutschland hin. Einziger Ausweg: eine Solidargemeinschaft zu leben anstatt einzelne Bevölkerungsgruppen weiter aufeinander zu hetzen.
“Geht raus und rüttelt die Leute auf, über die wirklich wichtigen Themen zu reden!“ appellierte Tim Roll an die zahlreichen interessierten Anwesenden. Ein Aufruf, der angesichts der aktuellen Debatten zum Beispiel um Kruzifixe in Regierungsgebäuden, auf viel Zustimmung stieß.